„Auch ein Mensch, der zwanzig Sprachen beherrscht, gebraucht seine Muttersprache, wenn er sich in den Finger schneidet.“ Jean-Paul Belmondo
Am 07 Juni wurde bundesweit der 5 Aktionstag ausgetragen.
Inzwischen lässt sich die soziale Resonanz (zumindest im Bereich diverser Pressebeiträge) etwas plausibler einschätzen.
„Jüngsten Schätzungen zufolge leben in Deutschland 20 bis 28 Millionen Patienten mit chronischen Schmerzen. Sechs bis acht Millionen von ihnen sind hierdurch im Alltag beeinträchtigt – Patienten mit Tumorschmerzen nicht mitgerechnet.“
DAZ. Online 02.06.2015
Klingt überraschend? Jeder vierte Mensch auf der Straße wird vom Schmerzen betroffen…
Der Tenor des Beitrags ging in Richtung interdisziplinäre Herangehensweise, bessere Zusammenarbeit, Flyer, Vorträge, Telefon-Hotline.
Wird damit dem Menschen erfolgreich geholfen?
Einen Rückblick der Problematik mit einer adäquaten Validierung fanden Sie einige Tage später auf den Spalten der „Ärzte Zeitung“.
Probleme der Versorgung bestehen fort
„Chronische Schmerzpatienten erhalten mehr Aufmerksamkeit als noch vor einigen Jahren. Doch die strukturellen Defizite in der Versorgung sind nach wie vor ungelöst. Dieses Fazit zog die Initiative "Wege aus dem Schmerz".“
Ärzte Zeitung, 30.06.2015
Allerdings hat man auch gewisse Lösungen ins Visier genommen:
„Da die Einführung eines Facharztes für Schmerzmedizin als möglicher Ausweg aus diesem Dilemma kurzfristig unrealistisch ist, plädierten die in Berlin anwesenden Schmerzexperten für einen Fachkundenachweis Schmerzmedizin in Analogie zum Fachkundenachweis Notfallmedizin.“
Ärzte Zeitung, 30.06.2015
Ist es eine Lösung, auf welche gerade die Patienten warten? Wird damit der Leidensdruck vermindert? Können diese Maßnahmen die beunruhigende soziale Entwicklung zielgerecht auffangen?
Wie entsteht ein Schmerz…
Mit diesem Thema setzen sich schon die präklinischen Studienfächer, wie die Physiologie, Pathophysiologie, aber auch die Neurologie, Psychologie, Psychiatrie auseinander.
Anders gesehen verteilt sich die betroffene Population von Patienten in der täglichen Praxis über die Wartezimmer der Fachärzte für die Orthopädie, Chirurgie, Neurologie, Neurochirurgie, Diabetologie, über etliche Ambulanzen, Kompetenzzentren, Netzwerke…
Was sollte man denn über die psychologischen Mechanismen und „Funktionsweise“ des Schmerzens wissen?
„Es gibt viele Verhaltensweisen, die dazu führen, dass sich Schmerz chronifizieren kann: zum Beispiel wenn man den Schmerz katastrophisiert und ihn gewissermaßen zu seinem Lebensinhalt macht; oder wenn man aus Angst vor ihm ein ständiges Vermeidungsverhalten annimmt; oder auch, wenn man ihn verharmlost und ständig über seine Grenzen geht. Schmerz ist ja ein Warnsignal. Das sollte man nicht ignorieren, sich davon aber auch nicht lähmen lassen.“
ZEIT ONLINE, GESUNDHEIT / NEUROPSYCHOLOGIE
DIE ZEIT Nº 07/2011 12. Februar 2011
Wie gestalten sich die „sozialen“ Folgen…? Kommen wir auf die soeben im Beitrag der Ärztezeitung erwähnten positiven Aspekt der verstärkten „Aufmerksamkeit“.
Es gibt auch die „Kehrseite“ der Medaille.
„Denn wer Schmerzen leidet, kann anfangs erleben, dass das sogar Vorteile bringt: Man bekommt Zuwendung, kann von der Arbeit freinehmen, kann sich pflegen, kommt aus dem Stress raus. Kurzfristig hilft das. Wer allerdings an dieser Strategie hängen bleibt, fördert damit – ohne es zu wollen – Gewohnheiten, die am Ende zur Chronifizierung des Schmerzes führen können. Und wenn dieses System gut eingespielt ist, ist es extrem schwer, da wieder rauszukommen.“
ZEIT ONLINE, GESUNDHEIT / NEUROPSYCHOLOGIE
DIE ZEIT Nº 07/2011 12. Februar 2011
Viele Ärzte und Psychologen betrachten es als zunehmendes Problem in Richtung der „Anspruchsneurose“.
Auf der anderen Seite …die praktischen Folgen für den Otto Durchschnittsverbraucher gehen in Richtung Mehrbelastung der übrig gebliebenen Beitragszahler.
Die bisherigen interdisziplinären Bemühungen konnten die Lösungen anscheinend weder benennen noch terminieren. Fazit für Sie: die Eigenverantwortung wird erwartet und vom Leben gefördert.
Was für Konzepte würden als denkbar ggf. tragen in Frage kommen?
„Dazu gehört dann auch, dass es keinen Doktor-Guru gibt, der ihnen genau sagt, was sie tun oder lassen sollen. Vielmehr beginnen sie damit, ihr Schmerzerleben selbst genau zu beobachten. Und statt ständig gegen den Schmerz anzukämpfen, lernen sie, ihn zu akzeptieren und mit ihm umzugehen.“
ZEIT ONLINE, GESUNDHEIT / NEUROPSYCHOLOGIE
DIE ZEIT Nº 07/2011 12. Februar 2011
„Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge.“
Thomas Mann
Es ist dann „an Zeit“, neune Lebensvisionen und Gewohnheiten zu erarbeiten.
Nehmen Sie die Freiheit der freien Wahl in Anspruch.
Euer Marcin Korecki
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