Was ist ein Geburtstag ? Ein Tag der Trennung von der eigenen Mama.
Alle diejenigen, die es lesen können – haben es “physikalisch” anscheinend längst geschafft (sonst hätten sie bis heute das Lesen nicht erlernt haben).
Was ist mit dem tieferen Sinn der ganzen Sache, die Erleuchteten würden vielleicht Sagen – mit derer symbolischen oder “karmischen” Bedeutung ?
Die “Esoteriker” haben es seit jeher behauptet, unsere Seele würde sich von der Reinkarnation schon entschieden haben, in welche Umgebung – explicit – in welche Familie sie hineingeboren werden möchte ( vide z.B. die zeitgenössischen spirituellen Lehrer wie Louise L. Hay, oder ein prägnantes Werk von Uri Geller, Harry Beckers, Ronald Jan Heijn “Staya Erusa” ).
Insofern würde es vielleicht heißen, wir hätten alle auch eine gewisse “Vorgeschichte” …
In “epigenetischen Sinne” schon. Wenn man die Erkenntnisse der letzten Jahre aus dem – immer mehr an der Bedeutung zunehmenden Sektor – der Epigenetik – etwas aufmerksamer unter die Lupe nimmt; wird es klar und deutlich präsent, dass gerade im Schoß der Mutter so Manches entschieden wird…
Wie zum Beispiel unsere künftigen “biologischen” Verhaltensmuster im Hinblick auf die Stressverarbeitung (wie Belastbarkeit, mitunter die ganze Bandbreite von Aggressionen bis hin zu den Ängsten …), Essgewohnheiten (oder besser gesagt – die “biologisch determinierten Vorlieben”), zu Teile die biologischen Voraussetzungen für den Umgang mit dem Zuckerhaushalt…
Die epigenetischen Trends und Verhaltensmuster sind auch vererbbar (vide u.a. Peter Spork “Der zweite Code”)
Von der Mama können wir uns de facto nicht wirklich, zumindest nicht im Ganzen trennen.
Wenn Sie sich aber die Mühe geben würden, das empfohlene Buch trotzdem zu studieren – ergibt sich dabei jede Menge am tiefen Verständnis unserer “biologisch” verankerten Präsenz auf diesem Planeten.
Geht es aber vorzüglich um unsere Biologie ? Ist es das, was unsere Daseinsberechtigung ausmachen würde ?
“Mach jeden Tag deines Lebens zu Deinem Geburtstag” , soll Mark Twain es zu sagen pflegen.
Bei derartigem Spruch ließ wohl der Verfasser die Hand für die Auslegung jedem Interessenten frei.
Man könnte es sich vorstellen, dem Verfasser ging es nicht unbedingt um einen ungezügelten Konsum von gewissen Genussmitteln, was inzwischen zum Alltag vieler Vertreter der heutigen Konsumgesellschaft geworden ist.
Ein weiteres Zitat aus dem Lebenswerk des amerikanischen Schriftstellers dürfte vielleicht etwas mehr über die antizipierte Wahrnehmung des zu vermittelnden Gedankengutes aufklären:
“Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben”.
Es ist schwer dem Gedanken zu widerstehen, schon damals versuchten die prominenten geistigen Führer des Abendlandes die Aufmerksamkeit der Zeitgenossen auf das Leben selbst zu fokussieren…
Obwohl die Ära der Wichtigtuerei – unter den Standardsprüchen der Leistungsgesellschaft – vielleicht gerade mal am Horizont der potenziellen sozialen Entwicklungen erschienen sein mag.
Dann dürften wir vielleicht schon ein Stückchen vorgerückt sein: nach der Trennung von der Mama … dürften wir zu leben beginnen.
Die Esoteriker würden wahrscheinlich derartigen Auslegung nur ansatzweise zustimmen; das Leben sei ein ewiger Entfaltungsprozess, wo im Bereich der einzelnen Reinkarnation ein mühsamer Weg durch diverse Bewusstseinsebenen durchlaufen wird und zwar gemäß gewisser geistigen Affinitäten, die in einem klaren Bezug zu dem Begriff und Inhalt der Chakralehre stehen würden…
Na ja, nicht jeder hat Lust auf Sanskrit; die Pragmatiker sagen auch: von “Dependenz” zu “Independenz”.
Allerdings scheint auch dieser Weg nicht gleich dem bekannten Titelsong von Queen zu sein – und zwar “I Want To Break Free”.
Da wären wir auch vielleicht bei den großen Themen: der “Freiheit” und der “Wahl”.
Und es scheint auch wirklich so … man sollte sich für einen Weg entscheiden.
Viele gehen diesen “vor sich hin”, “frei nach Goethe” … etc., was nicht heißen sollte, dass die Intuition bei der Entscheidungsfindung eine zweitrangige Rolle spielen sollte.
Es geht prinzipiell vielmehr darum, dass man das Leben als einen Weg geht und trotzdem in “jetzt” lebt.
Auf die ganze Bibliothek zum Thema “The Power Of Now” möchte ich an dieser Stelle nur vage verweisen (auf die Exempeln – ausnahmsweise verzichten); gleichsam aber die Feststellungen der Neurophysiologen und Quantenphysiker in Erinnerung rufen: wir erfassen mit unserem “Zeitgefühl” nur 2,7 Sekunden als “Präsenz”; das menschliche Bewusstsein erschafft sich selber 40 Mal pro Sekunde …
Bei derartigen Frequenz sollte es wohl möglich sein, sich für eine beliebige Lebenshaltung und für ein neues Credo jederzeit neu zu entscheiden …
Man muss es nur wollen.
Unter vielen Aspekten, die eine ausbleibende Abnabelung von der Mama, dem Familienklan, dem Dorf, Arbeitsmilieu etc. nach sich zieht … dürfte einer besonders scharf ins Auge stechen:
Der Aspekt der Sicherheit.
Um das Thema wurde wiederholt rumgedoktert, bis es standardmäßig von der Marketingbranche erfolgreich gebrandmarkt wurde; seither heißt es: es würde sich um unsere “Komfortzone” handeln.
Das schöne Sicherheitsgefühl würde sich “natürlich” zu unseren anderen Lebensgewohnheiten gesellen … und die Gewohnheiten sind wohl die zweite Natur des Menschen (J.J. Rousseau lässt grüßen).
Selbst der Winston Churchill soll es gemeint haben “Für einen Pessimisten ist eine Chance immer eine Bedrohung; für einen Optimisten – eine Bedrohung eine Chance”.
Und da sind wir schon wieder bei der Mama (selbst wenn es dem “erwachsenen” Ego nicht besonders passen mag) und unserer “Präkonditionierung” während der Schwangerschaft.
Wohl bemerkt: Präkonditionierung und nicht: Determinierung.
Die Mütter lieben ihre Kinder (angeblich) dafür, dass sie da sind; die Väter – dafür wie sie sind.
Eine Widerspiegelung dieses Ur-Spektrums finden wir auch in emotionalen Bandbreite unserer Zivilisation: von der bedingungslosen Liebe bis hin zu den abgezocktesten Kniffen der Leistungsgesellschaft.
Allerdings, die Koryphäen unserer Marktwirtschaft machen auf etwas besonders Wichtiges aufmerksam:
Die Zeiten hätten sich geändert; jetzt sei nicht mehr die “Dependenz” in; aber auch nicht die “Independenz”.
Es ist Zeit für “Interdependenz” (vide: Stephen R. Covey: “Die 7 Wege zur Effektivität” ), eine Art der interaktiven Zusammenarbeit.
Was wohl einer der prominentesten Leader des Managements zeitgleich und eindeutig betont:
“Private Erfolge gehen öffentlichen Erfolgen voraus”.
Somit kommen wir aufs Elternhaus und die wichtigsten Bezugspersonen wieder zurück. Wir werden immer in ein Milieu “hineingeboren”; ab einem gewissen Alter (besser gesagt: Selbstwahrnehmung der eigenen Reife und der gerade als geltend verspürten Bedürfnisse) dürfen wir entscheiden – wo und mit wem wir (weiter) die Zeit unseres Lebens verbringen möchten.
Abgesehen vom Alter und sozialen Status unterliegen wir alle den gleichen Naturgesetzen. Die Einen haben es besser wahrgenommen, oder auch – wahrnehmen dürfen.
Es liegt allerdings inzwischen an uns selber, in welcher Gesellschaft wir uns bewegen, wo wir unsere Pläne und Zeit platzieren, in wen wir unsere Gefühle investieren, wo hätten wir gerne unsere Träume hineingeboren bekommen…
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