Ein Wunsch nach mehr …
Diese Beobachtung (oder auch Einstellung?) teilen langsam die meisten von uns. Es gibt einen versteckten Trend im Menschen…nach „mehr“ zu verlangen. Der Lebensbereich ist beinahe fast egal…
Ganz viele Vertreter von homo sapiens meckern; über zu wenig Features bei einer Veranstaltung, über zu wenige Menügänge bei einer Feier, zu wenig Sterne am Schild (und aus der „äquivalenten‘ Leistung) des Hotels vom letzten Sommerurlaub…
Die mehr Mündigen meckern nicht mehr, sie verlangen schon – mehr oder weniger offensiv nach einem „Mehrwert“.
Was sollte man dazu sagen… Anhaltspunkte ergeben sich jeweils aus den persönlichen Vorlieben und Glaubenssätzen der verschiedenen Charaktertypen (im Neudeutsch: „Kundenprofile“).
Also…der deutlich zum Ausdruck gebrachte Wunsch geht nach mehr Extras im Auto, mehr freier Tage im Arbeitskalender, mehr Freiheit in einer Beziehung.
Wie steht das Ganze zu der Maslow’s Theorie der Grundbedürfnisse?
Angeblich braucht man vorerst etwas zu essen und eine Decke zum schlaffen; erst später wird es spannend. In der “klassischen Auffassung“ hieß es, dass ein Mensch erst nach der Sättigung seiner Grundbedürfnisse (rein instinktiver und biologischen Natur) auf die weiteren „materiellen“ Güter die Lust entwickeln sollte. Irgendwann kam auch ein Wunsch nach „kreativen“ Aspekten im Leben.
Man konnte es (leider?) nachweisen, dass auch Individuen vorkommen (wie peinlich für die Absätze…), die sogar ohne Erfüllung gewisser materiellen Nöte ein Begehren nach mehr „spirituellen“ Inhalten des Lebens streben würden…
Na ja; seit dem Einbruch der Ära vom Konsumptionismus müsste man auch diese Theorie neu schreiben.
Wir begegnen immer öfter den Fällen, wo die Menschen ohne Rücksicht auf den Selbsterhaltungsinstinkt sich mit ihrer Lebensweise (zumindest) verausgaben, geschweige schon die Beeinträchtigung der Zeugungsfähigkeiten…
Wo werden den die Wünsche wirklich verankert; wenn nicht mal auf die Instinkte ein Verlass ist?
Mit dem Dilemma konnte ich irgendwie nicht fertig werden. Ich wollte eine kleine Pause ansetzen und gönnte mir einen Spaziergang.
Es gibt in Dortmund eine neue „Rekreationsgegend“; auf dem alten Hoesch-Gelände in Hörde: Phoenix-See.
Während ich einen schönen Abend am Ufer vom künstlichen See genoss – fiel mir eine kleine Gruppe „sportlich ausgemotzten“ Damen ins Auge; sie saßen von einer Eisdiele.
Die Nordic-Walking Stöcke (ggf. anderweitige Requisite) zu Seite gelegt; lächelnde Gesichter zu staatlichen Eisportionen; Doppelsahne, anspruchsvoller Dressing.
Plötzlich ist mir die Welt der Wunschvorstellungen etwas verständlicher geworden:
mehr Outfit pro Event; mehr Eis pro Schale, mehr Frau pro Körper!.
Wir sehen uns bei dem nächsten „Gesundheitsblog“.
Euer Marcin
Release 2013.10.23.r
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