Das rege Feedback auf unsere neuste Aktion ist mehr als nur ein Hinweis für uns, dass die ganze Thematik um Alterung herum – und die (vermeintlich) dazu gehörigen Leiden – schon eine angemessene Resonanz findet.
Im Laufe meiner über 25-jährigen Berufserfahrung konnte ich die Beobachtung machen; die meisten Menschen fürchten eher die Altersarmut und die Abhängigkeit von den Dritten, als den Exitus selber (ähnliche Zusammenhänge werden von den Vertretern der sozialen Berufe und vielen Statistiken bestätigt).
Alleine aber die wachsende Lebenserwartung macht die Frage nach der Lebensqualität umso deutlicher. Zum Leben gehören nämlich gewisse Qualitäten; das ist Einiges mehr als nur eine formelle standesamtliche Urkunde.
Die soziale Shift geht unter anderem dorthin, dass man es in der westlichen Kultur versucht die Thematik der gesamten „Palette“ auszuklammern, wo altersrelevante Defizite hätten zum Vorschein kommen können.
Als einen ganz wichtigen Faktor dafür kann man das lineare Zeitverständnis benennen (vide Blog („Linearität und Nicht-Linearität“). Die Folgen derartiger Lebenseinstellung reichen allerdings viel weiter, als man es sich in den akademischen Diskussionen vorstellen würde.
Die Linearität (unterstützt nicht zuletzt von den „populären“ und nicht mehr gültigen „Volkswahrheiten“, im Klartext – von den updatebedürftigen Glaubenssätzen) ließ uns im Westen das Thema der Alterung irgendwie parallel zur Expansion vom Konsumptionismus verdrängen. Wenn es „soweit“ war …wurden die „Zielgruppen“ mit den „adäquaten“ Dienstleistern in Verbindung gesetzt (wie vielleicht…ambulante Pflegedienste), wenn es noch „weiter“ gehen sollte…
Das Phänomen der Alterung lässt sich nicht verneinen; man kann es aber etwas breiter sehen. Die multidimensionale Bandbreite der Problematik muss vorerst erkannt werden, damit die innewohnenden Möglichkeiten von der Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen werden könnten (geschweige die Umsetzung…).
Kommen wir auf den Ursprung zurück. Das Thema der Alterung lässt sich ohne eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Zeit nicht anpacken und dazu gehört ein bisschen mehr als „have a nice time“…
Erst unter der Prämisse einer etwas tiefergreifenden Zeitwahrnehmung können wir die Werte wiedererkennen, auf welche es im Leben unserer Kultur ankam, bevor wir (oder zumindest die Mehrheit) die Konsumentengesellschaft verkündet hat.
Es hat etwas mit der natürlichen Lebensbalance zu tun, wie geben und nehmen… Unsere Ahnen mussten vielleicht wesentlich mehr geben (bis aufopfern), um die Sicherheit und Wohlstand ihrer Familien zu sichern. Sie wussten es auch genau, „von nix kommt nix“.
Also, um sich mit der Thematik der humanen Vorbeugung von chronischen Leiden und einer bestmöglichen Vitalität im Lebensverlauf auseinanderzusetzen – sollte man sich eine Frage nach einer humanen Weltvision stellen…
Dann dürfte auch die ältere Generation einen angemessen „würdigen“ Platz genießen können… und nicht als eine nicht mehr produktive „Zielgruppe“ dem Druck der sozialen Kürzungen unbedenklich ausgesetzt werden. Die Begründung dieser „ist“ Fakten finden Sie (u.a.) auf der Seite:„Powerwellness – Ansatz und Glaubwürdigkeit“ im Kapitel: „Spannungsfeld und Kompetenzbereich“.
Für ein etwas tieferes Verständnis vom Zeitphänomen geht meine Empfehlung an unseren besten Blog aus diesem Genre: „Zeit Teil1. Ein Annährungsversuch“.
PS. Noch dieses Wochenende die weiteren Beiträge zum Thema Prävenz & Lifestyle.
Euer Marcin
Release 2013.10.18r
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